Montagabend. Irgendwann nach 111 alte Internet-Clips in einer Ranking-Show: SAT.1 zeigte eine liebevoll gestaltete Besenkammer, aus der Jochen Schropp nun offenbar die große Liveshow von Big Brother 2020 moderiert. Zu Gast war Claudia Obert, die im Anschluss der Show mit Tim und Cedric Champagner, also billigen Sekt, sowie Leberkäse verspeisen durfte. Der große Bruder verkaufte das als Gewinn. Alles eine Frage der Perspektive. Aber immerhin gab es eine Plastikscheibe am Esstisch, die eine Infektion mit dem Corona-Virus verhindern sollte.
„Je länger das Vorspiel, desto nasser die Muschi.“
Claudia Obert
In der Match-Arena durften die Bewohner in zwei Teams gegeneinander antreten. Das Team von Michelle, Pat, Vanessa und Tim konnte sich in einem durchaus interessanten Duell durchsetzen und gewann damit Briefe von der Familie, die noch in der Liveshow vorgelesen wurden – zum Leidwesen der Zuschauer, die sich die Aktion auch gern erspart hätten.
Nach zahlreichen Rückblicken und Zusammenfassungen der Zusammenfassungen kam es dann auch zur eigentlichen Entscheidung des Abends: die Zuschauer wählten Michelle aus dem Haus.
Mit dieser Bewohnerin verliert SAT.1 einen Charakter, der es vom ersten bis zum letzten Tag die Zuschauer polarisierte, obwohl es objektiv gesehen dafür gar keinen wesentlichen Grund gab.
Weil die Bewohner verschiedene Regelverstöße ansammelten, sind sie alle, bis auf Rebecca, auf der Nominierungsliste gelandet. Big Brother erklärte in der Verkündung, dass ohne diese Bestrafung am kommenden Montag eigentlich niemand das Haus hätte verlassen müssen: unrealistisch, denn sonst wären direkt 7 Personen im Finale gewesen.
Betrachtet man die spätere Sendezeit der Liveshow als längeres Vorspiel, dann lässt sich das Motto von Claudia Obert leider nicht auf den Unterhaltungswert von Big Brother 2020 übertragen.
Bilder: SAT.1